Krankenhäuser, Apotheken und Arzneimittellieferanten in der Tschechischen Republik sind es gewohnt, die elektronische Kommunikation primär über das Format PDK (PharmData Code) abzuwickeln. Dank der Entwicklung und Änderungen auf dem Markt hält in diesen Bereichen aber neuerdings auch der elektronische Datenaustausch (EDI) Einzug und setzt sich immer mehr durch.
Das Kommunikationsformat PDK wurde von der tschechischen Firma PharmData entwickelt und dient hierzulande dem elektronischen Austausch strukturierter Daten zwischen Krankenhäusern oder auch Apotheken und deren Lieferanten. Heutzutage verkauft der Großhandel auf dem pharmazeutischen Markt aber nicht nur an Krankenhäuser und Apotheken – zu seinen Kunden zählen auch E-Shops, Supermärkte, Drogerien oder Reformhäuser, darüber hinaus wird Handel mit Lieferanten aus dem Ausland betrieben. In diesen Geschäftsfällen wird EDI bevorzugt.
„Früher haben wir rund 6 000 Warenpositionen geliefert, mittlerweile sind es 17 000 Positionen. Unter unseren Kunden sind nicht nur Krankenhäuser und Apotheken, sondern auch Tankstellen, Drogerien oder Reformhäuser. Und weil solche Firmen nicht mit PDK arbeiten, müssen wir mit ihnen mittels EDI kommunizieren“, erklärt Tomáš Procházka, Logistikmanager des Verbands Healthcare, einem führenden Arzneimittelvertrieb in der Tschechischen Republik.
„Neben dem klassischen Vertrieb sind wir auf dem Markt auch als Logistikprovider tätig. Das bedeutet, dass große Arzneimittelhersteller aus dem Ausland Waren bei uns lagern und wir diese nach deren Anweisungen expedieren. Jenseits der Grenze ist EDI gang und gäbe, daher haben auch wir darauf umgestellt und uns für die Lösung ORiON EDI von Grit entschieden“, so Tomáš Procházka.
Doch auch Apotheken steigen auf EDI um. Eine der ersten war Pilulka.cz, ein Netzwerk von Versandapotheken und Apotheken vor Ort. „EDI erspart uns eine enorme Menge Arbeit bei der Warenbestellung und Dokumentenbearbeitung. Bis 2020 wollen wir möglichst viele unserer Lieferanten an EDI anschließen und spielen sogar mit dem Gedanken, EDI in diesem Zeitraum als Bedingung für die Zusammenarbeit mit uns zu machen“, so Michal Hanáček, Betriebsdirektor bei Pilulka.cz.
Eine breite Anbindung von Lieferanten ist dabei gängige Praxis, die mit der Einführung von EDI auf jedem Markt einhergeht. „Den Anstoß zu EDI hat ein wichtiger Abnehmer von uns gegeben. Mittlerweile können wir uns unser Geschäft ohne EDI gar nicht mehr vorstellen. Es gibt keinen Trödel mit den Dokumenten, und wenn ich eine Rechnung schicke, erhalte ich eine Empfangsbestätigung. Darüber hinaus ist das System ORiON EDI von Grit übersichtlich und für kleinere Lieferanten sogar äußerst preiswert, da EDI in einem Webinterface genügt“, lautet die Botschaft von Michal Valent an alle kleineren Lieferanten, die eventuell Bedenken gegen EDI haben. Seine Firma Health Factory beliefert die größten E-Shops und Apotheken hierzulande mit Säuglingsmilch und -nahrung.
Die Meinung, dass sich EDI für pharmazeutische Unternehmen bezahlt macht, teilt auch David Reichel, Produktmanager ORiON EDI. „In der Pharmazie gibt es schon seit Langem eine fortgeschrittene Lösung für die elektronische Kommunikation zwischen Lieferanten, Großhändlern und Apotheken oder auch Krankenhäusern. Diese funktioniert aber nur in Tschechien und auch nur bei Arzneimitteln. EDI schließt somit eine Marktlücke. Über den elektronischen Datenaustausch können Großhändler bequem Waren wie Nahrungsergänzungsmittel bestellen und verkaufen und mit Lieferanten aus dem Ausland kommunizieren“, so Reichel.