Ein Generationenwechsel ist für ein Unternehmen eine glänzende Gelegenheit zur Digitalisierung und Modernisierung

Automatisierung
21.5.2024

In der Tschechischen Republik gibt es Hunderttausende von Familienunternehmen, die Schätzungen zufolge bis zu 87 % aller Privatunternehmen des Landes ausmachen. Viele von ihnen wurden in den frühen 1990er Jahren gegründet. Inzwischen sind die Inhaber in die Jahre gekommen sind und fragen sich, ob nicht der Zeitpunkt gekommen ist, das Unternehmen an ihre Kinder zu übergeben. Fachleute raten, sich für die Übergabe genügend Zeit zu nehmen und die Gelegenheit zu nutzen, um notwendige Veränderungen in die Wege zu leiten.

Die Übergabe eines Unternehmens an die jüngere Generation ist eine Sache von mehreren Jahren. Dem Schweizer Beratungsunternehmen FINAD zufolge dauert eine erfolgreiche Übernahme eines Familienunternehmens in der Regel 6,5 Jahre. Diese Zeit sollte dazu genutzt werden, dass die Kinder sich im Unternehmen einleben, sich eingehend mit den Arbeitsabläufen beschäftigen, verschiedene Funktionen ausprobieren und sich den Respekt der Mitarbeiter erarbeiten.

Experten empfehlen außerdem, künftige Nachfolger während dieses Prozesses „ins kalte Wasser zu werfen“ und sie auch mit unangenehmen Entscheidungen oder Krisensituationen zu konfrontieren. Wenn sie zu sehr von Problemen abgeschirmt und ihnen alle Schwierigkeiten bis zum letzten Moment aus dem Weg geräumt werden, dann sind sie für die eigentliche Übernahme des Unternehmens nicht wirklich bereit.

Zugleich müssen Eigentümer akzeptieren, dass ihre Kinder das Unternehmen verändern werden. Jüngere Generationen haben eine positivere Einstellung zum Wandel oder beispielsweise zu modernen Ansätzen und digitalen Technologien. Das darf man nicht als Verrat sehen, sondern als Chance, notwendige Veränderungen vorzunehmen, für die man selbst keine Zeit, keine Motivation oder keinen Mut hatte.

Gleichzeitig sollte man nicht warten, bis die Nachkommen definitiv das Ruder übernehmen, sondern so früh wie möglich mit ihnen zusammen die Veränderungen anpacken. Die Daten zeigen, dass der Transfer von Unternehmen mit einem hohen Anteil an modernen Technologien tendenziell erfolgreicher ist als der von traditionellen Unternehmen.

Die Übergabe eines Unternehmens ist die perfekte Gelegenheit für ein gründliches „Clean-up“

Auch wenn die Übergabe des Unternehmens an die eigenen Kinder eine Herzensangelegenheit ist, sollte man sich dabei an Daten und Fakten halten. Am besten tut man so, als würde man das Unternehmen an einen externen Manager übergeben, der den Stand der Dinge kennen muss, um es verantwortungsvoll führen zu können.

Daher sollten gleich zu Beginn des Prozesses detaillierte Analysen durchgeführt werden, z. B. die populäre

  • SWOT,
  • STEP,
  • oder Gap-Analyse.

Dabei sollten die internen Prozesse detailliert abgebildet werden. Denn wenn man seit Jahrzehnten das Steuer in der Hand hat, haben sich sicherlich einige Prozesse „eingebürgert“, ohne dass jemand darüber nachgedacht hat, ob diese nicht effizienter gestaltet werden könnten. Das wird auch von Krisen - oder Interimsmanagern bestätigt – viele Unternehmen wenden zu viel Zeit und Geld für Prozesse auf, die keinen oder nur einen geringen Mehrwert für den Kunden haben, oder halten unnötig hohe Lagerbestände und verschlechtern damit ihren Cashflow.

Unserer Erfahrung zum Beispiel zeigt, dass viele Unternehmen immer noch viel Zeit mit Papierkram und der manuellen Bearbeitung von Dokumenten verbringen, was für das Unternehmen eine Verschwendung von Humanressourcen für Routinearbeiten bedeutet. Dabei gibt es heute IT-Lösungen, mit denen Einkaufsprozesse und die Bearbeitung von Rechnungen praktisch automatisiert oder der Lagerbetrieb um ein Vielfaches beschleunigt werden können, so dass man jeden Monat Dutzende oder Hunderte von Arbeitsstunden spart.

Technologie im Mittelpunkt

Jüngere Menschen haben ein viel positiveres Verhältnis zu ähnlichen Lösungen und Technologien als die ältere Generation. Man kann daher davon ausgehen, dass ihr Fokus bei der Übernahme des Unternehmens auf einer Digitalisierung liegen wird. Die Technologie hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt und dringt nun auch in traditionell konservative Bereiche wie die Landwirtschaft oder die industrielle Produktion vor.

In der Regel setzen junge Menschen in Unternehmen auf folgende Technologien:

  • einen höheren Automatisierungsgrad in der Produktion (teil-/vollautomatisierte und robotergestützte Linien),
  • IT-Lösungen für mehr Arbeitseffizienz (betriebliche Informationssysteme für die Unternehmensverwaltung und daran anknüpfende Lösungen wie EDI für die Automatisierung des Dokumentenflusses, WMS für effizientere Lagerprozesse usw.),
  • Migration von On-Premise-Systemen zu modernen Cloud-Lösungen,
  • künstliche Intelligenz (z. B. intelligente Chatbots und Voicebots für den Kundendienst),
  • oder mobile Apps (z. B. Augmented-Reality-Apps für Servicetechniker, Apps fürs Herdenmanagement in der Landwirtschaft usw.).

Einige dieser Lösungen sind relativ kostenaufwendig und ihre Integration nimmt mehrere Jahre in Anspruch, andere kosten nur Tausende von Euro und haben einen sofortigen positiven Nutzen für Ihr Unternehmen – zum Beispiel mobile Anwendungen, KI, EDI oder WMS. Sie müssen also nicht einmal warten, bis die Kinder kommen, und können sofort loslegen. Rendite bringen diese Investitionen übrigens nicht erst in Jahren, sondern bereits in einigen Monaten.

Wenn Sie Hilfe bei der Digitalisierung und der Einführung moderner Technologien in Ihrem Unternehmen wünschen, melden Sie sich bei uns. Wir freuen uns, der scheidenden und der neuen Generation helfen zu können. Wir werden Ihr Berater und Partner sein, und sind Ihnen dabei behilflich, Ihre Unternehmensprozesse zu analysieren, suchen nach Potenzialen und empfehlen Lösungen.

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