FIFO, LIFO und FEFO: Methoden für ein effektives Bestandsmanagement im Lager

Lagermanagement
20.5.2025

Stellen Sie sich das Lager als lebenden Organismus vor – wenn darin alles richtig fließt, läuft in der Firma alles reibungslos. Doch ein schlecht gesteuerter Materialfluss genügt und auf einmal häufen sich die Bestände, Bestellungen verspäten sich und die Kosten steigen. Methoden wie FIFO, LIFO und FEFO helfen dabei, Ordnung im Lager zu halten und sorgen dafür, dass jede Position ihren richtigen Ort und ihre richtige Zeit findet. Wie aber wählt man die richtige Methode und wie führt man sie effektiv in die Praxis ein?

Grundmethoden für die Steuerung des Materialflusses

FIFO: First In, First Out

Die Methode FIFO stellt sicher, dass die Ware das Lager in der richtigen Reihenfolge verlässt, in der sie eingelagert wurde. Die ältesten Positionen verlassen also das Lager als Erste. Dieses System ist ein absolutes Muss für Lebensmittel, Getränke und pharmazeutische Produkte, wo Frische eine entscheidende Rolle spielt. Genauso gut funktioniert sie bei Elektronik und weiteren Waren, die einer technologischen oder auch trendmäßigen Veralterung unterliegen.

Damit FIFO richtig funktioniert, ist die physische Anordnung des Lagers wichtig – z. B. Durchlaufregale, die eine fließende Warenbewegung ohne komplizierte Kontrollen der Eingangsdaten ermöglichen. Das Personal entnimmt dann intuitiv die ältesten Positionen, ohne auf umständliche Weise die Einlagerungsdaten kontrollieren zu müssen.

LIFO: Last In, First Out

LIFO ist das Gegenteil von FIFO. Die zuletzt eingelagerte Ware verlässt das Lager als Erste. Diese Methode findet vor allem bei nicht verderblicher Ware Anwendung, wo das Datum der Einlagerung keine entscheidende Rolle spielt. Ein typisches Beispiel ist ein Lager für Baumaterial, wo neue Paletten vor älteren in umgekehrter Reihenfolge ausgelagert und entnommen werden.

Für LIFO eignen sich perfekt Regalsystem von Typ Push-Back, wo ältere Positionen automatisch von neuer Ware nach hinten geschoben werden. Der Vorteil ist die Zeitersparnis beim Handling und eine bessere Nutzung des Raums – ideal für Lager mit einem hohen Umschlag und einer begrenzten Fläche.

FEFO: First Expired, First Out

FEFO bringt einen smarten Ansatz, bei dem das Verfalldatum im Auge behalten wird. Unabhängig vom Datum der Einlagerung verlassen Produkte mit der kürzesten Resthaltbarkeit das Lager zuerst. Stellen Sie sich folgende Situation vor: Ein Vertreiber von Medikamenten erhält fneuere Produkte mit einer kürzeren Verwendbarkeit als die ältere Lieferung. Dank FEFO werden zuerst die Produkte mit einem baldigen Verfalldatum versendet, wodurch das Risiko eines Verfalls der Bestände minimiert wird.

Damit FEFO richtig funktioniert, müssen die Ablaufdaten exakt erfasst werden. Und hier treten die WMS-Systeme (Warehouse Management System) ins Spiel.

Wie wählt man die richtige Methode?

Die Entscheidung, welche die optimale Methode für Sie ist, richtet sich vor allem nach dem Charakter Ihrer Ware.

  • Hat es eine begrenzte Haltbarkeit?
  • Unterliegt es einer schnellen Veralterung?
  • Nicht weniger wichtig sind die Erwartungen Ihrer Kunden an die Frische und die restliche Verwendbarkeitsdauer.

Doch auch die physische Anordnung des Lagers und seine Anpassungsmöglichkeiten gilt es zu bedenken. Einige Methoden erfordern eine besondere Anordnung der Regale und der Verkehrswege. Nicht zuletzt spielen auch Buchhaltungs- und Steueraspekte eine Rolle, denn jede Methode hat andere Auswirkungen auf die Bepreisung der Bestände.

WMS-Systeme und Automatisierung des Bestandsmanagements

Es kommt weder auf die Größe des Lagers noch auf den Typ der gelagerten Ware an – ein systematischer Ansatz bei der Steuerung des Materialflusses hilft Fehler zu minimieren, Kosten zu senken und den Versand zu beschleunigen. Die richtige Methode beim Bestandsmanagement zusammen mit einem WMS-System ermöglichen eine effektive Verwaltung der Lagerabläufe und beugen Problemen wie unerwarteten Bestandsausfällen, Verzögerungen bei der Disposition oder übermäßigen Lagerbeständen vor.

WMS-Systeme schauen aber nicht nur darauf, was Sie wo haben. Sie helfen dabei zu steuern, wann eine bestimmte Position das Lager verlassen soll. Beispiele:

  • Auslagerungsmanagement nach den Verfahren FIFO, LIFO oder FEFO,
  • Automatische Verfolgung der Chargen und Ablaufdaten,
  • Intelligentes Tracking der Bewegung des Lagermitarbeiters bei der Disposition,
  • Minimierung von Fehlern mithilfe von Barcodes,
  • Anbindung ans ERP und Logistiksystem.

Kurzum: Sie können den Mitarbeitern im Lager die Arbeit vereinfachen und zugleich die Zufriedenheit der Kunden steigern.

Wollen Sie Ordnung im Lager haben?

Beginnen Sie bei den Prinzipien, auf denen die Steuerung des Warenflusses aufbaut. Die Methoden FIFO, LIFO und FEFO helfen Ihnen dabei, ein System einzurichten, in dem jede Position weiß, wann sie an die Reihe kommt. Und wenn Sie sie darüber hinaus mit dem passenden WMS unterstützen, stellen sich Übersichtlichkeit und Effektivität von selbst ein.

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