Zum Jahreswechsel fand 2020 der bereits zehnte Jahrgang des Wettbewerbs des Portals EDIZone.cz statt, bei dem Preise für Projekte im Bereich Elektronisierung von Geschäfts- und Logistikprozessen vergeben werden. Zum Sieger wurde das Unternehmen Henkel erklärt, das dank Anbindung des Lebensmitteleinzelhändlers Lidl an den elektronischen Datenaustausch nun nahezu 100 % seiner Belege elektronisch abwickelt. Weitere Preise nahmen Unternehmen wie Parfümerie Douglas für die Automatisierung des Einkaufsprozesses oder auch SMART Comp. für die Bearbeitung eingehender Belege mithilfe künstlicher Intelligenz entgegen.
Das Fachportal EDIZone.cz zeichnet alljährlich Unternehmen und Projekte aus, die Geschäfts- und Logistikprozesse mithilfe von Automatisierung und Elektronisierung innovieren und so hierzulande zu Vorreitern für ähnliche Lösungen werden. Diese Jahr erfolgte die Preisverleihung wegen des Coronavirus präventiv online und fand in Form einer interaktiven Präsentation statt. „Obwohl wir die Digitalisierung vorantreiben wollen und bei der Preisübergabe alles glattging, haben wir natürlich bedauert, dass die Veranstaltung nur online ablaufen konnte. Doch wir sind davon überzeugt, dass wir den Siegern im nächsten Jahr bereits wieder die Hand schütteln und ihren Triumph direkt vor Ort gemeinsam feiern können”, so Ladislav Chovítek von der Redaktion EDIZone.cz.
In diesem Jahr konnten vor allem Projekte großer Unternehmen punkten, die die Kommunikation mit den Geschäftspartner automatisiert hatten. Ähnliche Projekte spielten im Jahr 2020 wegen der Pandemie branchenübergreifend eine maßgebliche Rolle. „Die Automatisierung des Datenaustauschs spart Kosten, ermöglicht eine schnellere Abwicklung mehrerer Aufträge auf einmal und beschränkt Papierdokumente auf ein Mindestmaß, sodass Mitarbeiter u. a. ins Homeoffice geschickt werden können. Firmen, die diese Systeme nutzen, hatten schon beim ersten Lockdown im März einen großen Vorteil”, erklärt Chovítek.
Absoluter Sieger war dieses Jahr ein Projekt des Unternehmens Henkel. Henkel arbeitet mit Lidl zusammen und beliefert den Einzelhändler zum Beispiel mit Kosmetik, Waschmitteln und weiteren Waren. Beide Unternehmen regeln die gegenseitige Geschäftskommunikation neuerdings ausschließlich über das System EDI. Rechnungen und Bestellungen senden sie einander in einer strukturierten elektronischen Form. Dies führt zu einem wesentlich schnelleren Geschäftsprozess, wovon beide Unternehmen profitieren. „Wir von Henkel können Bestellungen dank EDI zügiger bearbeiten und vermeiden Verwechslungen von Waren, was von Vorteil für den Kundenservice ist. Lidl wiederum erspart sich dank EDI Rechnungen das manuelle Einpflegen – die Rechnung wird automatisch eingelesen und ins betriebliche Informationssystem übertragen“, so Eva Malíková, EDI/ECR Project Manager bei Henkel.
Ebenfalls ins Finale geschafft hat es ein Projekt der Parfümerie Douglas, mit dem der Einkaufsprozess automatisiert wurde. Früher gab es Probleme mit Dokumenten, die umständlich herausgesucht werden mussten, aber auch mit zu teuren Einkäufen. Daher beschloss man, eine Lösung von GRiT einzuführen. Das System steuert den Genehmigungsprozess von Bestellungen, sendet Bestellungen an Lieferanten und bearbeitet Eingangsrechnungen automatisch. Dank dessen läuft der Einkauf bei Douglas schneller ab und man hat dort eine bessere Kontrolle über die Budgets der einzelnen Abteilungen.
Ein weiterer Finalist ist ein Projekt der Firma SMART Comp., die auf eine Lösung zur automatischen Bearbeitung und Genehmigung von Eingangsrechnungen mithilfe künstlicher Intelligenz umgestiegen ist. Das System namens iNVOiCE FLOW liest aus jeder erhaltenen Rechnung die Daten aus, leitet die Rechnung zur Genehmigung weiter und überträgt diese Daten anschließend von selbst ins betriebliche Informationssystem. „iNVOiCE FLOW erspart unserem Rechnungsmitarbeiter rund ein Drittel an Arbeitszeit, das sind rund 50 Stunden Arbeit im Monat”, so Šárka Pavelková, Hauptbuchhalterin von SMART Comp. Das Unternehmen SMART Comp. ist ein Anbieter von Internetverbindungen der Marke Netbox sowie des Internet-TVs der Marke Kuki.
Die diesjährigen Preise EDIZone beweisen, dass die Coronapandemie auch positive Effekte bringt. Immer mehr Firmen setzen sich mit dem Thema Digitalisierung und Effektivierung der Geschäftsprozesse auseinander. Für das Jahr 2021 erwarten wir in der Hinsicht einen noch größeren Boom und gehen davon aus, dass sich auch jene Unternehmen an die digitale Transformation wagen werden, die bisher eher abgewartet haben.