Mithilfe von INVRPT behalten Sie den Überblick über den Warenbestand Ihrer Geschäftspartner

EDI
3.8.2023

Im Einzelhandel nutzen Firmen schon seit Jahren INVRPT-Nachrichten, um ihre Geschäftspartner über ihre Warenbestände zu informieren. Diese Nachrichten haben jedoch auch Potenzial im Onlinehandel. Wenn nämlich Onlineshops einen Überblick über die Bestände ihrer Lieferanten haben, können sie die Kunden besser über die Verfügbarkeit der Waren informieren. Lesen Sie, wie INVRPT funktioniert und welches Potenzial es im Onlinehandel hat.

Was ist INVRPT?

INVRPT (Inventory Report) sind EDI-Nachrichten, mit denen eine Firma ihre Geschäftspartner über ihre Warenbestände informieren kann. Die Nachricht enthält Informationen, auf die sich beide Seiten vorher geeinigt haben. Dies sind beispielsweise Angaben zu:

  • dem Warenbestand,
  • verkaufter Ware und neuen Wareneingängen,
  • Waren, die auf dem Weg sind,
  • reservierter Ware,
  • extra angeforderten Warenmengen für Sonderbestellungen,
  • Abschriften.

In der Praxis wird zunächst vereinbart, wie oft INVRPT-Nachrichten versendet werden sollen. Zum Beispiel:

  • jede Woche oder jeden Tag,
  • wenn Änderungen im Warenbestand eintreten,
  • oder nur auf Aufforderung einer Seite.

Die Nachrichten können so angepasst werden, dass sie nur jene Waren enthalten, die für den Geschäftspartner relevant sind. Firmen also, die nur Schuhe von einem Lieferanten beziehen, erhalten keine Informationen über eine Lieferung neu eingetroffener T-Shirts.

Technisch erfolgt der Austausch von INVRPT so, dass Nachrichten über den Warenbestand vom ERP-System des Partners generiert und per EDI zur Bearbeitung ans ERP-System der Gegenseite gesendet werden.

Die Vorteile von INVRPT und das Potenzial im Onlinehandel

INVRPT-Nachrichten werden zumeist auf zweierlei Weise genutzt:

  • Der Abnehmer informiert den Lieferanten über seine Warenbestände in den Filialen und im Zentrallager.
  • Der Lieferant informiert den Abnehmer über den derzeitigen und den künftigen Bestand jener Waren, die der Abnehmer von ihm bezieht.

Der erste Fall ist gängige Praxis im Schnelldrehersegment. Die Handelskette sendet den Lieferanten einen Überblick über ihre Bestände und Verkäufe der von ihnen bezogenen Ware. Die Lieferanten können daraufhin besser die Produktion planen, um die voraussichtliche künftige Nachfrage abzudecken. Zugleich stehen ihnen detaillierte Reports über den Verkauf ihrer Waren zur Verfügung, zum Beispiel nach Segmenten oder Standorten.

Der zweite Fall wiederum hat großes Potenzial im Onlinehandel. Die Abnehmer können INVRPT dazu nutzen, um den Warenbestand bei ihren Lieferanten einzusehen und somit die Kunden besser über die Verfügbarkeit der Produkte (etwa auf Lager, auf Lager beim Lieferanten, nicht auf Lager beim Lieferanten) und den Liefertermin (bis morgen, in 14 Tagen oder in einem Monat je nach Warenbestand beim Lieferanten) informieren zu können.  

Dieser Vorteil ist entscheidend für große Onlineshops, die Marketplace betreiben – also als Plattform für kleinere Lieferanten dienen, die selbst für die Logistik zuständig sind. Ohne eine Automatisierung dieser Prozesse könnten sie ihre Onlinekunden nicht genau über die Verfügbarkeit der Ware informieren.

Wie die gesamte EDI-Kommunikation überhaupt, bietet INVRPT Vorteile wie eine rasche Mitteilung von Informationen und die Automatisierung der Bearbeitung, mit der keine manuellen Eingaben, Zusammenstellungen von Reports oder eine individuelle Interpretation der Daten mehr nötig sind. Auch das ist ein entscheidender Faktor für den Onlinehandelmarkt, wo das Business immer schneller wird und die Ansprüche an Schnelligkeit und Genauigkeit von Informationen steigen.  Einer Studie der Agentur Behavio zufolge überlegen es sich 37 % der Kunden anders und treten vom Kauf zurück, wenn ein Onlineshop nicht schnell genug liefern kann.

Warum sind INVRPT im Onlinehandel noch nicht so gängig?

Trotz der genannten Vorteile finden INVRPT im Onlinehandel bisher kaum Anwendung. Die Onlinehändler bevorzugen andere Wege, um sich über die Verfügbarkeit von Waren bei Lieferanten zu informieren.  

Somit wiederholt sich die Situation aus anderen Branchen, in denen wachsende Unternehmen  bei der EDI-Kommunikation erst die am meisten verbreiteten Nachrichten nutzen, die rasche Einsparungen und mehr Effektivität bringen wie etwa ORDERS (Bestellungen), DESADV (Lieferscheine) oder INVOIC (Rechnungen). Die anderen Nachrichten werden erst im Laufe der Zeit eingeführt.

Im Onlinehandel jedoch setzt der Trend einer Umstellung auf EDI fort – trotz einer leichten Stagnation des Markts in diesem Jahr. Auch deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür, dass Onlineshops weitere EDI-Nachrichten wie etwa INVRPT einführen.

Inspirieren kann man sich auch bei Giganten wie Amazon, die nicht nur maßgeschneiderte B2B-Anwendungen nutzen, sondern darüber hinaus mit ihren Lieferanten per EDI kommunizieren.   Wenn Lieferanten nämlich EDI bereits zum Austausch anderer Nachrichten nutzen, ist es für sie einfacher, Reports über EDI zu senden als ihr betriebliches Informationssystem mit einer weiteren externen Anwendung zu verknüpfen.

Wollen auch Sie die Vorteile dieser EDI-Nachricht nutzen? Lassen Sie es uns wissen und wir besprechen mit Ihnen, wie sich INVRPT nach Ihren Bedarfen implementieren lässt.

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